Der junge, aufstrebende, Ukrainische Lichtdesigner Eugene Kostyra von Alight – der größten Lichtverleih- und Produktionsfirma des Landes – ist normalerweise mit der Arbeit an Musikfestivals, Konzerten, Tourneen, Musikpreisen und anderen TV-Shows beschäftigt. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehören The Voice und Dancing with the Stars.

Robe: Wo bist du gerade?

Eugene: In Kiew, Ukraine.

Robe: Wie verbringst du Zeit in der Isolation?

Eugene: Ich bin glücklicher Vater eines kleinen Mädchens und verbringe fast meine gesamte Freizeit mit meiner Tochter und meiner Familie. Wir machen oft Spaziergänge in den Wald oder um den Fluss herum.

Ich versuche auch neue Software zu lernen und alle aktuellen Trends am Horizont der Berufsentwicklung zu verfolgen.

Ich spiele sehr gerne Gitarre, und die Musik war schon immer meine Leidenschaft, aber wegen des (üblichen) Zeitmangels habe ich eine Zeit lang nicht geübt! Doch die Selbstisolation hat das wieder möglich gemacht!

Robe: Was ist das Kreativste, das du während der Isolation machen kannst?

Eugene: Es ist uns gelungen, das Finale des Fernsehprojekts "Die Stimme des Landes" (The Voice of the Country Ukraine) unter allen Quarantänebeschränkungen dennoch durchzuführen.

Die Show stellte sich als Vorreiter einer "neuen Normalität" für Fernsehprojekte in der Ukraine heraus, die die Geschichte verändern sollte.

Unser Projektteam schuf ein einzigartiges Studiodesign, das sich vom üblichen Standard unterschied.

Die Beleuchtung wurde zur Grundlage der Show-Regie und trug dazu bei, eine Atmosphäre der Selbstisolierung auf der Bühne zu schaffen und gleichzeitig ein schönes Bild für die Zuschauer zu kreieren. Für mich war das eine große Inspiration.

Als Lichtdesigner versuchte ich, in Bezug auf Emotionen und Lichtdesign, möglichst unterschiedliche Darstellungen für die verschiedenen Teilnehmer zu schaffen.

Robe: Kümmerst du dich während der Corona-Krise um jemanden wie Familie, Nachbarn oder Freunde?

Eugene: Ich kümmere mich um meine Familie und Verwandte, die in der Nähe wohnen.

Robe: Hat dich jemand seit Beginn dieser Krise besonders inspiriert?

Eugene: Ich bin immer inspiriert von meinen Kollegen und ihren gewaltigen Projekten auf der ganzen Welt. Wenn ich mir ihre Arbeit ansehe, habe ich den Wunsch, etwas Neues und Beeindruckendes zu schaffen.

Gegenwärtig sind meine Hauptinspirationsquellen meine Familie und mein kreatives Team bei Alight - auch während dieser Quarantänezeit bleiben wir in Kontakt und arbeiten an neuen Ideen.

Robe: Was ist für diese Zeit deine Empfehlung oder dein Lieblings- Buch / Film / Netflix oder TV Serie / Virales Video / Spiel / Musik?

Eugene: Mir gefällt Jonathan Safran Foer`s "Extremely Loud & Incredibly Close"), das ich gerade lese (erstmals 2005 veröffentlicht, der Erzähler des Buches ist Oskar Schell, ein neunjähriger Junge, der einen Schlüssel in einer Vase entdeckt, die seinem Vater gehörte, ein Jahr nachdem er bei den Anschlägen vom 11. September in New York getötet wurde).

Ich höre gern Musik - und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Während dem letzten Monat habe ich vor allem Olafur Arnalds (isländischer Multiinstrumentalist und Produzent), Audioslave und The Weeknd gehört.

Robe: Was möchtest Du als Erstes tun, wenn die Krise überstanden ist?

Eugene: So schnell wie möglich wieder an die Arbeit gehen, am besten zu einem Musikfestival am Meer.

Robe: Eine eigene Frage/Antwort, eine Solidaritätsbotschaft oder etwas, das Du gerne sagen möchtest?

Eugene: Genießt die Musik und versucht derweil, sie euch mit Licht vorzustellen.