In der wunderschönen Landschaft Südfrankreichs festzusitzen ist nicht gerade die schlechteste Umgebung – das würde der in Deutschland geborene, französische Lichtdesigner Andreas Monschauer sicher zugeben! Normalerweise ist er mit der Vermietungsfirma Giglam beschäftigt, aber er findet auch in der Isolation genug zu tun...

Robe: Wo bist du gerade?

Andreas: In einem kleinen Dorf in Südfrankreich namens Bagnols-en-Foret.

Robe: Wie verbringst du Zeit in der Isolation?

Andreas: Ich passe auf alle meine älteren Nachbarn auf, mache für sie Pizza und frisches Brot und gehe auch für sie einkaufen.

Ich habe angefangen, Gemüse anzupflanzen – bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich so gut funktioniert!

Ansonsten beteilige ich mich an einer Initiative von Jean Michel Jouane mit dem französischen Trainingszentrum LC Formation. Wir führen täglich kostenlose Facebook-Live-Schulungen zu verschiedenen Themen wie GrandMA 2 und 3, ChamSys-Konsolen, Sketchup, WYSIWYG, Vectorworks, ArKaos MediaMaster usw. durch.

Ich denke, es ist eine gute Möglichkeit, Solidarität zu zeigen und Wissen mit allen anderen Menschen zu teilen, die endlich Zeit haben, ihr Wissen zu erweitern!

Und schließlich überlegen Vincent Rautureau von Giglam und ich, wie des weitergehen kann, und haben das virtuelle Festival ElectrHoME ins Leben gerufen.

Robe: Was ist das Kreativste, das du während der Isolation machen kannst?

Andreas: Vincent und ich haben viel Zeit am Telefon verbracht und darüber nachgedacht, wie wir Solidarität mit unserer Branche und vor allem mit den Crews und Freiberuflern zeigen können.

Da sind wir auf die Idee für dieses virtuelle Festival gekommen, das wir in 3D entworfen haben, und wir möchten alle Arten von Künstlern einladen, sich unserem Projekt anzuschließen und so eine riesige Party zu schaffen, wenn sie schon im wirklichen Leben nicht stattfunden kann (hoffentlich bleibt das nicht so!).

Anstatt nur Petitionen zu unterschreiben oder uns über unsere Situation zu beschweren, möchten wir ein riesiges virtuelles Festival starten, bei dem Menschen für die abgesagten Festivals und natürlich für die Crews spenden können und werden.

Die Idee ist, dass jeder Künstler das Festival oder den Anlass auswählt, den er unterstützen möchte, und das durch ihn gesammelte Geld dafür gespendet wird.

Ich denke nicht, dass es der richtige Zeitpunkt ist, daraus ein Geschäft zu machen, sondern der Welt zu zeigen, was technische Crews noch produzieren können ... auch ohne auf einem staubigen Festivalgelände zu sein. Vielleicht kann dies ja dazu beitragen, dass es die Festivals nächstes Jahr noch gibt.

Robe: Kümmerst du dich während der Corona-Krise um jemanden wie Familie, Nachbarn oder Freunde?

Andreas: Ja ... wie schon gesagt, habe ich ein paar ältere Nachbarn, die ich betreue. Und meine Freundin ist hier mit mir, und sie freut sich, dass ich ihr mehr im Garten mehr helfe ... anstatt hinter einem Laptop zu sitzen!

Robe: Hat Sie jemand seit Beginn dieser Krise besonders inspiriert?

Andreas: Ja – die Frau von Bruno Garros (Robe Frankreich), Valerie, näht Masken, um Menschen zu helfen… Da ich aber kein Talent an der Nähmaschine bin und auch niemanden heilen kann, versuche ich, den Menschen, mit denen ich das ganze Jahr über zusammenarbeite, auf anderen Wegen hilfreich zu sein.

Robe: Was ist für diese Zeit deine Empfehlung oder dein Lieblings- Buch / Film / Netflix oder TV Serie / Virales Video / Spiel / Musik?

Andreas: "Killing Eve" (britische Spionagethriller-Fernsehserie mit dunklem Comedy-Drama) und "Casa de Papel" (AKA "Money Heist"; beliebte, spannende Netflix-Action-Serie über zwei geniale und gewagte Banküberfälle).

Robe: Was möchtest Du als Erstes tun, wenn die Krise überstanden ist?

Andreas: Endlich weg vom Laptop und die Leute nicht mehr nur anrufen, sondern sie stattdessen endlich wieder persönlich zu treffen!

Robe: Eine eigene Frage/Antwort, eine Solidaritätsbotschaft oder etwas, das Du gerne sagen möchtest?

Andreas: Versucht aktiv zu bleiben, auch wenn es schwierig ist – meiner Meinung nach hilft deas, negative Gedanken zu vermeiden!